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Zahnheilkunde

Die Zahnheilkunde wurde in Europa erstmals in Frankreich als selbständige medizinische Disziplin eingeführt. Ludwig XIV. (1638–1715) erliess das Edikt Expert pour les dents („Spezialist für Zähne“), das den Barbieren die Zahnextraktion verbot und einen den Chirurgen gleichberechtigten Berufsstand des Chirurgien dentiste, des „zahnärztlichen Chirurgen“, einführte. In der Folge publizierte Pierre Fauchard (1678–1761) 1723 das Buch Le Chirurgien Dentiste ou Traite des dents („Der Zahnarzt oder die Behandlung der Zähne“). Fauchard gilt mit dieser Publikation als Vater der modernen Zahnheilkunde.

Sein Pendant war in Deutschland Philipp Pfaff, der 1756 das erste Lehrbuch über Zahnmedizin in deutscher Sprache veröffentlichte: Abhandlungen von den Zähnen des menschlichen Körpers und deren Krankheiten. Er beschrieb unter anderem die Abformung des Kiefers mit Siegelwachs, wobei der erstmals mit Gips ausgegossene Abdruck als Modell zur Herstellung von Zahnersatz diente.

Zahnmedizin und Zahnärzteschaft etablierten sich in der Schweiz im ausgehenden19. Jahrhundert aufgrund zunehmender Armut und einer wachsenden Verstädterung im Zeichen der Industrialisierung. Die Pioniere der schweizerischen Zahnmedizin stellten Zahnkrankheiten als Bestandteil der sozialen Frage dar. Dies zeigt sich exemplarisch an einem der Hauptpromotoren der rechtlichen Gleichstellung der Zahnärzte mit den übrigen Ärzten, Friedrich Wellauer. Er begründete 1886 den «Verein Schweizer Zahnärzte» mit, publizierte 1888 in einer Broschüre «Rat und Belehrung» zur Vermeidung von «cariösen Zähnen». Die «faulen Zähne» erscheinen dort als eine negative Folge der Modernisierung, wobei insbesondere Frauen und lohnabhängige Bevölkerungsgruppen in den Fokus rückten. Das Gesetz von 1888 erhob die Zahnmedizin zwar in den Rang einer medizinischen Erst 1914 wurde in der Schweiz der Doktortitel für Zahnmedizin eingeführt

 In den 1950er Jahren bekam die Prophylaxe von Zahnerkrankungen eine hohe Priorität. Die Kinder wurden in den ersten Schuljahren über die Zahnhygiene geschult. Das Schulzahnbüchlein war geboren.

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Schulzahnpflege

Ende der 1940er Jahre wurde im Kanton Aargau die Schulzahnpflege eingeführt.

Jeder Schüler hatte ein Kontrollheft, in welchem der Zahnarzt die Befunde und allfällige Kostenvoranschläge eingetragen hat.

Was macht dieser Elefant hier ?

Kinder in Rothrist kriegten nach der zahnärztlichen Untersuchung Gipsfiguren als Belohnung für eine gute und kariesfreie Zahnpflege.

Untersuchungsinstrumente

Untersuchungsinstrumente (Haken, Sonden, Wurzelheber) mit Ebenholzgriffen ca. 1900

Diverse Generationen und Grössen von Zahnspiegeln

Fluoroskop zur röntgeno-logischen Befundaufnahme

Zahnextraktor (Zahnschlüssel) 

Hier ist das wohl meist gefürchtete Zahnarztinstrument, der Zahnschlüssel. Mit verschieden auswechselbaren Haken für unterschiedliche Zähne und Grössen.

Mit Ebenholzgriff. Ca. 1900

Hersteller: Wäber, Ort und Geschichte unbekannt

Zahnarztbohrer mit Pedalantrieb

Tretbohrer mit Wellenantrieb für Handstücke

Goldplombierhammer W&H, Oesterreich, ca. 1930

Handstücke gerade und abgewinkelt

Holzkisten mit Zahnarztinstrumenten 

Früher gingen die Zahärzte oft auch auf die "Stör". Dafür mussten sie die wichtigensten Utensilien transportieren können. Oben sind 2 Transportbehälter abgebildet, wo die Instrumente und Materialien versorgt werden konnten.

Amalgam-Legierungs-Bestandteile

Sortiment an Zahnkronen für  sog. Stiftzähne in Holzschatulle, ca. 1930

Formen für Positiv- und Negativ Gebissabdruck

Artikulator ca. 1920

Glas zum Abstreifen von Reinigungs- und Unter-suchungsabfall

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